Dienstag, 8. Oktober 2019

Trennung auf Zeit

Hallo, ihr Lieben!

Diesen Vormittag verbrachten wir erneut in unsere Partnerschule. Wir besuchten drei zwölfte Klassen. Neben den Vorträgen über unser Bildungssystem, Dresden und das Leben in Deutschland spielte hier auch erstmals das Sozialversicherungssystem eine große Rolle. Rumänien hat, wie Deutschland auch, das bismarcksche Sozialsystem als Grundlage. Trotzdem gibt es hier und da kleine Unterschiede in der Umsetzung. So wird in Rumänien keinen Wert auf Vorsorgeuntersuchungen gelegt, welche in Deutschland immer mehr an Bedeutung gewinnen, um Kosten zu vermeiden. Überraschend für uns war dagegen, dass die Schule eine eigene Krankenschwester hat. Hierher kommen etwa 2.000 Schüler im Jahr mit Anliegen aller Art. 

Die zwölften Klassen waren sehr aufgeschlossen und neugierig über unser Leben in Deutschland. Vor allem interessierten sie sich für Themen, welche in den ungarischen Medien immer wieder behandelt werden. Oft wurden wir deshalb zur Migrationspolitik oder dem Rechtsruck im eigenen Land befragt. 

Nachdem wir heute drei Deutschstunden gestalten durften, ging es für uns zur „Caritas“, dies ist eine internationale Hilfsorganisation, welche in 162 Ländern vertreten ist. Eine Mitarbeiterin des Verbandes, Frau Torak, empfing uns sehr herzlich mit Tee und Gebäck. Sie erklärte uns, dass die Caritas von der Kirche abstammt und in einigen Ländern sogar immer noch an diese gekoppelt ist. Unser zweieinhalbstündiges Interview war sehr aufschlussreich und interessant. Frau Torak beantwortete uns alle Fragen zu Hilfsprojekten, Sozialversicherungen, Arbeitslosigkeit, Gesundheitsversorgung, Armut und vielem mehr.

Andy und Frau Torak
Da wir nicht erwartet hatten, so ein zeitintensives und thematisch breit gefächertes Gespräch mit der Hilfsorganisation zu führen, gerieten wir etwas mit unserem Zeitplan durcheinander. Um 15 Uhr hatten wir bereits wieder einen Termin in der medizinischen Universität, um das Simulationszentrum zu besichtigen. Damit wir diesen Termin wahrnehmen konnten, teilte sich unsere Gruppe. Lara, Vanessa und Pauline fuhren zusammen mit Krisztina und Noémi zur Universität. Andy, Sabrina und Andi blieben jedoch noch bei Frau Torak, um viele weitere Fragen beantwortet zu bekommen. Sie erzählte uns zum Beispiel, dass seit dem EU-Beitritt von Rumänien im Jahr 2007 die Einwohnerzahlen von 21 Mio. auf 19 Mio. gesunken sind. Der Grund dafür ist, dass viele Fachkräfte in westliche Gebiete abwandern.

Der andere Teil unserer Gruppe besuchte dagegen das Simulationszentrum. Hier werden diverse Krankheiten per Computersteuerung an Puppen erprobt. Dies unterstützt die praktische Ausbildung der zukünftigen Ärzte. Die Planung vor Ort war allerdings etwas enttäuschend. Es fühlte sich leider niemand wirklich für uns zuständig und so half uns, dank dem Einsatz von Krisztina, ein Sekretär weiter. Das Zentrum ist ähnlich wie ein Krankenhaus aufgebaut. Eine Studentin aus dem zweiten Semester begleitete unsere Gruppe. Sie erzählte Einiges über ihr Studium. Jedes Semester trainiert an den Puppen, um diverse Symptome zu erkennen und behandeln zu können. Später dürfen bzw. müssen die Studenten auch Leichen obduzieren. Die Körper dafür werden in den meisten Fällen gespendet. 



Später trafen sich alle wieder in unserer Ferienwohnung, damit wir gemeinsam zur Promenda Mall fahren konnten. Unseren Tag könnt ihr übrigens auch regelmäßig aller vier Tage in den Storys von Instagram verfolgen oder jederzeit im Nachhinein in den Highlights unter „Rumänien“ ansehen.

Morgen steht bis jetzt der Besuch eines Sportvereins und eines Waisenhauses auf dem Plan - Änderungen natürlich vorbehalten. 😉

Bis dahin, viszlát - auf Wiedersehen! 

Andy, Lara, Pauline, Vanessa und Sabrina 😊

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